Fotos (3): Jens Paul Taubert |
Auszug aus der Rede zur Eröffnung (...) Der letzte Künstler im Rundgang unserer Neuen, die gekommen sind, um zu bleiben, ist Michael Goller. Er schert schon wegen seines Alters aus der Gruppe der genannten Meisterinnen und Meister aus. Goller wurde in Karl-Marx-Stadt geboren und lebt heute noch immer in Chemnitz. Er ist ein Juwel unter den zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern in unserer Region – Zeichner, Maler und Poet in einer Person, ein Feingeist, der gar nicht anders kann, als Kunst zu schaffen. Sein Interesse richtet sich auf Prozesse, die dem Auge und dem Verstand verborgen bleiben, das Leben aber bedingen. Abgeschiedenheit, Stille und Konzentration sind Voraussetzungen seiner Arbeit. Während des Malens und Zeichnens versucht Goller die Kontrolle über das Werk abzugeben, teils über meditative Praktiken, teils über das Annehmen des Zufalls und das beidhändige Zeichnen. Gollers Bilder entstehen oft über lange Zeiträume, lassen Autobiografisches zu und sind doch Zeugnisse einer Bindung an eine die menschliche Vorstellung übersteigende Kraft. Seine Bilder künden von der geheimnisvollen Tiefe, die sich hinter der sichtbaren Welt auftut. Schauen sie sich gleich die fantastischen Schriftrollen an, die Goller in monatelanger Klausur schuf. Ich bin dankbar, Michael zu kennen und sehr beglückt, seine
wunderbaren Gebilde in unserer Sammlung zu wissen. Von Michael
Goller und seinen Kunstwerken wird in den nächsten Jahrzehnten, da
bin ich mir sicher, noch viel die Rede sein. (...) |