Katalogtexte:
Thomas Bauer-Friedrich, Direktor des Kunstmuseums Moritzburg Halle
(Saale): ZUM GELEIT
Ein künstlerisches Œuvre ist wie ein Organismus: stets im Zustand der
Veränderung und Ausdifferenzierung. Dies trifft im Besonderen auf die
aktuellen Arbeiten von Michael Goller zu. Als ich seinem Werk vor vier
Jahren erstmals begegnete, war es geprägt von palimpsestartigen
«Komplexbildern», wie der Künstler seine Gemälde nannte. Ausgehend von
einer konkreten Bildidee, die auf der vorbereiteten Leinwand fixiert
wurde, schuf er seine Malereien durch Maskieren einzelner Bereiche und
schichtendes Abdecken anderer mittels ausgesprochen gestischen
Farbauftrags. Helle Töne in zarten Blau-, Grau-, Rosé- und Grünnuancen
bestimmten den Eindruck seiner vollflächig bemalten Arbeiten.
Nunmehr vier Jahre später hat sich nicht nur die Erscheinungsform der
Werke Gollers radikal verändert, sondern auch die Art und Weise, wie
sie entstehen. Nach einem grundlegenden folgenreichen Prozess der
Auseinandersetzung mit seiner Umwelt und sich selbst gelangte der
Künstler zu einem neuen Arbeitsprozess, der eine neue Ausrichtung des
Œuvres bedingte. Michael Goller braucht nicht mehr den äußeren Eindruck
oder eine auslösende Bildidee, um in den kreativen Prozess
einzusteigen. Nach Jahren des Erarbeitens der ihm eigenen Bildsprache
kann er aus dem Reichtum seines Inneren schöpfen. Um zu diesen inneren
Quellen, quasi ad profundum, vorzudringen, bedarf es der Stille, der
Abspaltung alles Äußeren, äußerster Fokussierung. „Ich meditiere mit
Farben“, bezeichnete es Alexej von Jawlensky. Michael Goller jedoch
bedarf der Farbe zunächst nicht. Sein hauptsächliches Medium ist
gegenwärtig das Papier, mitunter wandfüllenden Formats, das er im
Zustand höchster Konzentration mit Bleistift, Feder oder Silberstift
mit einem grafischen Netz überzieht – ebenso figurativ (Goller nennt
diese Blätter «Bild») wie abstrakt («Text»), doch Assoziationen an
organische Formen oder Skripturales zulassend. Vergleichbar der von den
Surrealisten erstrebten écriture automatique bedeckt er seine bis zu
250 Zentimeter langen „Schriftrollen“ oder die ebenso hohen
„Wandblätter“ mit einem Gespinst dessen, was aus seinem Innersten an
die Oberfläche des Bewusstseins dringt. Arbeitstechnik wie
künstlerisches Ergebnis wecken jetzt noch mehr als zuvor Assoziationen
an das Schaffen Gerhard Altenbourgs und Carlfriedrich Claus‘. Doch
Goller geht weiter und über sie hinaus. Er verharrt nicht im
Grafischen. Hinzu kommt die Farbe – nunmehr in satten dunklen Tönen. In
einem eigenen Arbeitsschritt entstehen kleinformatige Leinwände, die
als gestisch-malerische Pendants die großformatigen Papiere spiegeln,
reflektieren, auf einer anderen Ebene und in einem anderen Medium
Ähnliches verarbeiten. Goller bezeichnet die Leinwände als «Kontext» zu
den Papierarbeiten. Erst in der Zusammenschau, wie sie der Künstler
mittels von ihm arrangierter Ausstellungen selbst herstellt, tritt das
Einzelne in einen werkimmanenten Dialog zueinander. Was dabei dem
Betrachter offenbart wird, bleibt ebenso geheimnisvoll wie ihre
Entstehung selbst.
In Novalis‘ Fragmenten heißt es: „Alles, was wir erfahren, ist eine
Mitteilung. So ist die Welt in der Tat eine Mitteilung – Offenbarung
des Geistes. Die Zeit ist nicht mehr, wo der Geist Gottes verständlich
war. Der Sinn der Welt ist verlorengegangen. Wir sind beim Buchstaben
stehengeblieben. Wir haben das Erscheinende über der Erscheinung
verloren.“ Der zunehmenden Unverständlichkeit der Gegenwart –
Grunderfahrung der Moderne – sucht Michael Goller mehr denn je mittels
künstlerischer Arbeit zu begegnen.
Diana Kopka: GEDANKEN ZUM WERK MICHAEL GOLLERS
Konzentration fliegt am Ballon durch die Lüfte. Linien formen sich zum
Knäuel. Schriftblüten entstehen. Mann und Frau eng beieinander.
Seifenblasen platzen. Sterne glitzern… Kurze Blicke ins Gollersche
„Tagebuch“. Der Künstler setzt sich nieder und notiert auf
Papierrollen, die gehalten werden von Steinen, die Gedanken des Lebens
in Zeichnungen. Es bleibt immer nur ein kurzer Ausschnitt sichtbar,
weil das Papier bald an beiden Seiten gerollt sein wird. Begrenzt wird
es durch Steine und Tisch - so im Atelier des Künstlers. Hier in
unseren Händen blättern wir am Ende des Buches von Seite zu Seite
(Abb. S. 45-55), bemerken die Übergänge
und das Zusammenfließen der Linien. Dennoch ist auch hier die Grenze
schnell klar. Nur der Ausschnitt ist sichtbar. Das Ganze scheint das
Unwahre zu sein.
Michael Goller setzt sich an den Tisch, die Gedanken entleeren sich
beim Zeichnen. Er will frei werden. Wie beim Laufen durch die Natur
herrscht auch hier eine Stille. Er setzt die Bilder des Kopfes aufs
Blatt, sie beginnen zu leben, getragen von einem gemeinsamen Atem. Fast
entsteht ein automatisches Arbeiten, nicht getrieben vom Ziel, sondern
gelassen auf dem Weg. Die Linie wird zum Atem. Sie ist weich, rund und
fast zart. Sie formt sich zu Bildern, zu Menschen, zum Knäuel, meist
allerdings bleibt sie abstrakt. Wird die Linie hart und kantig,
erinnert sie an die Aufzeichnung des menschlichen Herzschlags durch ein
Elektrokardiogramm. Aber diese harten Linien werden nur im Zwischenraum
sichtbar. Weitaus öfter sind Linien Tentakel, Fühler des Lebens. Sie
enden oder beginnen an weißen Stellen, formen sich, kreisen um den
Gedanken, ihn zu benennen oder zu verlieren. Das Leerwerden vollzieht
sich im Gang der Dinge. Weitermachen.
Was sich in den „Tagebuchrollen“ noch als flüchtig und im steten Wandel
herausstellte, wird im fortschreitenden Vorgehen einem
Konzentrationsprozess seitens des Künstlers unterzogen. Es entstehen
Zeichnungen, die wie Exzerpte des Vorangegangenen wirken. Das Format
ist nun konstant, nicht mehr gerollt. Es ist ein lang gezogenes
Rechteck, aber auch nicht mit einem kurzen Blick wahrnehmbar. Wir
werden in die Nähe gerufen. Die Zeichnungen sind konzentrierter, kein
Strich scheint zu viel. Der Schwung der Linien bleibt vertraut,
allerdings sind die teilweise gegenständlichen Formen der
„Tagebuchrollen“ fast gänzlich verloren. Die Schriftsprache ist
abhandengekommen. Die Konzentration gefunden, der Gedanke formuliert.
Alles scheint verwoben. Fantasiewesen treten vereinzelt auf oder doch
nur Liniennetze, die meine Gedanken fangen? Die Linie hat ihren
Forschungscharakter verloren. Mehr als zuvor schleicht sich die Farbe
in die Zeichnung ein, rote Netze, gelbe Flächen, schwarzes Dickicht…
Der Maler erwacht. Die Farbfelder sind auf oder unter das tiefe Schwarz
des Bleistifts gesetzt, dominieren den ersten Eindruck.
Vergleichbar mit dem automatischen Arbeiten des Tagebuchs sind neue
Zeichnungen in großen Formaten entstanden. Lebensgroß an der Wand
hängend werden sie zum Gegenüber, wollen bedacht und bearbeitet werden.
Des Formates wegen ist die Arbeit mühselig, will täglich neu begonnen
werden. Nach Wochen ist die Zeichnung fertig. Meist ist ein alles
überstrahlendes Bild sofort erkennbar. Aus der Nähe betrachtet setzt es
sich in Gollerscher Weise aus mehreren kleinen zusammen oder besser: Es
öffnen sich an der ein oder anderen Stelle neue Bilder für uns. Goller
bricht mit der althergebrachten Sehgewohnheit. Exemplarisch sei die
Zeichnung eines Mannes (Abb. S. 13) herausgegriffen. Lebensgroß ist der
nackte Körper auf wackelige Beine gestellt. Dort, wo das eigentliche
Gesichtsfeld zu erwarten ist, ist Leere, zumindest im Sinne der
mimetischen Nachahmung der Natur. Angefüllt wird die Leere mit weiteren
kleineren Darstellungen von Menschen. An die Stelle des Mundes tritt
die Zeichnung eines Mannes, der von einem prunkvollen Stuhl aufzustehen
scheint, als wolle er eine Rede halten oder jemanden begrüßen. Zweites
Bild: Ein weiterer Mann taucht hinter ihm auf. Er ist größer und
kräftiger von Statur. Die Linie dieser Zeichnung ist zarter, dadurch
bleibt er im Hintergrund. Drittes Bild: Zwei Männer stehen beieinander,
einer trägt einen Anzug der andere scheint ein Richter oder Kardinal zu
sein, er hat ein Barett auf dem Kopf. Viertes Bild: Auf der Stirn des
großen Mannes sieht man zwei Kerle. In ihrem Hintergrund ist der
Ausschnitt eines Hauses sichtbar. Die Blicke der Beiden gehen leer
aneinander vorbei, an uns vorbei. Das Bild der beiden Männer ist in
sich abgeschlossen, ebenso wie die drei zuvor beschriebenen Bilder
auch. In jenen drei Bildern ist die Trennung voneinander durch
Überlagerungen, wechselnde Größenverhältnisse der Personen zueinander
und unterschiedliche Schwarztöne des Bleistiftes vorgenommen worden.
Das vierte Bild wirkt, als ob wir durch eine Lupe schauen. Es ist durch
einen kreisrunden Ausschnitt begrenzt. Will man eine Konstante in den
Arbeiten Michael Gollers benennen, ist eine mögliche Antwort der Kreis.
Manch einmal geformt aus einer schlichten Linie, ein anderes Mal wie
ein Brennglas, das den Blick in einen anderen Bildraum öffnet. Das
Interesse wird auf einen Ausschnitt fokussiert. Ist es Letzteres,
vermittelt sich der Eindruck des Bildes im Bild. Bleibt man noch kurz
beim Gesichtsfeld des nackten Mannes, könnte man im übertragenen Sinn
vom fraktalen Vorgehen des Künstlers sprechen. Zunächst ist nur ein
großes Abbild sichtbar. Es zersetzt sich dann aber in viele kleine
Teile. Sie stehen mit dem Großen in Verbindung. Der Gedanke pflanzt
sich fort und fort. Es öffnen sich immer wieder neue Bildräume bei der
Betrachtung. Zunächst nur nackt steht der Mann auf wackligen Beinen vor
uns, dann aber kommen Bilder der Kindheit, des Zusammenseins, der Nähe
und des Kräftemessens auf der nackten Haut hinzu, denn sie scheinen in
seinen Körper eingeschrieben zu sein. Ganz zum Schluss bemerkt man noch
zwei, in den umgebenen Schraffuren des Kopfes fast untergehende
engelsgleiche Gestalten. Sie halten einen Stift in den Händen und
zeichnen die Linien des Körpers; sie schreiben den Mann in den Lauf der
Dinge ein.
Gollers Arbeiten tragen im Moment keine Titel. In den Werken der
vorangegangenen Jahre gab es welche, eine Veränderung ist eingetreten.
Die einzige Ordnung, die es im Moment gibt, ist die des
Entstehungszeitpunktes - Titel fehlen und dennoch funktionieren Wörter
manch einmal nur als Wörter. Michael Goller will ihre Kraft nicht
missen, neben die Zeichnungen und Gemälde im Buch stellt er eigene
Texte. Er unterbricht: mit Aphorismen, Gedichten, essayistischen
Textfragmenten. Auffällig ist das wiederkehrende Motiv des Wassers. Die
Bewegung des Laufens scheint hier in das Bild des Fließens gesetzt.
Gleich neben dem unbewegten Bewegen, ist Eines nirgendwo…
Der Maler Michael Goller ist stiller geworden - nicht mit dem Wort
sondern im Gemälde. Die Farbpalette und auch der Duktus haben sich
geändert. Von unreinen, verwobenen Pastelltönen hin zu dunklen
changierenden Farbflächen, die an der einen oder anderen Stelle
aufgerissen oder durchdrungen sind. Der Betrachter trifft auf vertraute
Liniennetze. Erneute Begegnung nach dem Sichtbarwerden in der
Zeichnung. Hier allerdings geschieht es noch kraftvoller, nach
geglücktem Probieren mit dem Stift, exzerpiert der Maler die Zeichnung.
Scheint die Essenz herauszusieben. Sei es die abstrakt fließende Linie,
sei es das Gemälde, das an Zeichnungen oder auch Fotos erinnert. Der
Maler Michael Goller nähert sich dem Puls des Lebens, fängt ihn in
Netzen. Im Moment geschieht es erst durch die Zeichnung, welche die
Konzentration aus der Leichtigkeit der Lüfte einfängt und sie dann
malerisch wieder freisetzt…
Peter Piek: BLICK AUF DIE MALEREI
Mit der Stille kam das Ende, aber auch der Neubeginn.
Der Bleistiftstrich ist Manifest. Vollkommen wie unvollkommen oder
unvollkommen wie vollkommen. Bleistift eingebrannt in Papier. Die
Zeichnung behauptet sich. Der Moment des Zeichnens ist wie Musik, sagt
Michael Goller. Die Malerei ist nicht abgeschafft - ist aber kaum
wieder zu erkennen. Auch in ihr erkennt man die Stille. Die Ebene ist,
soweit es eben geht, zerstört worden. Unkonkret vibriert das Bild wie
ein anhaltender, niemals verklingender Akkord. Niemand weiß, was morgen
ist. Niemand weiß noch genau, was gestern war. Darin sind Zukunft und
Vergangenheit fast identisch. Nur das Jetzt ist der einzige singulare
wirkliche Moment.
Ging es dem Künstler nicht schon immer um das Erforschen des
Interdialogischen Subjektes? Und lebt dieses nicht gerade im
Zwischenraum aus Zeichnung, der "übrig gebliebenen" und von der
Zeichnung befreiten Malerei und den neuen Schriftrollen, welche
versuchen ihre Bildbegrenzung aufzuheben? Es ist die Suche nach einer
neuen Sichtweise. Es ist die Suche nach einem lebendigen Wunder, die
den Künstler dazu antreibt.
Ich stelle es mir folgendermaßen vor: Michael Goller läuft. Zu Fuß. Er
fährt nicht mit dem Fahrrad, auch nicht mit dem Auto. Er läuft. Zügig.
Indem er läuft, malt er und das Malen geschieht wie Musik. Er läuft auf
etwas zu, von dem weder er und natürlich auch wir nicht wissen, wie es
aussieht. Wie magisch angezogen. 25 Jahre lief er bereits. Durch Wald,
durch Städte, zum Teil durch Dschungel. Es gab Lichtungen. Aber nie
konnte man weit blicken. Jetzt scheint es, traf der Künstler plötzlich
- wie wenn man auf einen Berg hochsteigt, die Waldgrenze, die
Grüngrenze. Oder den Ort, wo plötzlich die Wüste anfängt. Er läuft
weiter. Zu stark die Magnetkraft des Ziels. Vieles gab der Künstler
dafür auf. Die Erfahrung der Stille markiert den Übergangspunkt.
Allmählich entwickelt sich Klarheit: Bild - Text - Kontext. Und
plötzlich kann er weit schauen und zeigt es uns.
Diese Publikation verdeutlicht den Schritt in ein neues, noch
unbekanntes Gelände. Ein Uminterpretieren der Bildgrammatik. Ein
Vortasten und ein Versuch, die Öffentlichkeit mitzunehmen. Ein Prozess
wurde angestoßen, in dem Zukunft und Vergangenheit zusammenkommen.
--
An artistic oeuvre is like an organism. It is constantly in a state
of transformation and differentiation. This is especially true of
Michael Goller’s current creations. The first time I saw his work four
years ago it was characterized by self-dubbed “complex images”
reminiscent of palimpsest. Building on a concrete pictorial concept, he
secured an image to the centre of the prepared canvas and created his
paintings by “stencilling” some areas and filling others with layers of
paint in pronounced gestural strokes. Light hues in nuances of soft
blue, grey, pink and greens defined the impression of his fully covered
canvases. Now four years later, not only has the appearance of Goller’s
pieces changed radically, but also the way in which they are created.
Following a momentous yet fundamental process of grappling with both
his surroundings and himself, the artist arrived at a new method which
demanded that his oeuvre follow a new course. Michael Goller no longer
requires external impulses or pictorial concepts as catalysts in order
to step into his creative power. After years of developing his own
imagery, he can now create from the realm of his own imagination. In
order to advance to these inner sources - into the depths, as it were -
stillness, complete isolation from the external world and extreme focus
are key. “I meditate with colours” was how Alexej von Jawlensky
described it. However, Michael Goller has no immediate need for paint.
For now his main medium is paper, sometimes with wall-sized formats,
which he fills with a graphic network of pencil, ink or silver point in
a state of deepest concentration. Equally figurative (Goller calls
these banners “pictures”) and abstract (“text”), they invite
connotations of organic forms or scripture. Similar to the surrealist
technique of ecriture automatique, he covers his scrolls and banners -
up to 250 centimetres in length or height respectively - with a web
spun from the depths of his soul out onto the surface of his
consciousness. These techniques and artistic results awaken
recollections of the creations of Gerhard Altenbourg and Carlfriedrich
Claus. Goller, however, goes a step further and surpasses them. He does
not remain in the simply graphic. The colours take over - now in rich
dark tones. With their own distinct method, small canvases emerge that
provide the gesturally vivid counterpoint to the larger paper pieces -
reflecting them, reverberating and touching on similar themes in
another medium. Goller describes his canvases as the context of his
pieces on paper. The dynamic first takes effect when all the pieces are
viewed together in an exhibition arranged by the artist himself. In
this constellation, the individual pieces enter into a natural
conversation with each other. Here, the revelations made to the viewers
remain as mysterious as the origin of the artwork itself. Novalis’s
Fragments state that “Everything we experience is a communication. Thus
the world is indeed a communication - a revelation of the spirit. The
age has passed when the spirit of God could be understood. The meaning
of the world is lost. We have stopped at the letter. As a result of the
appearance we have lost that which is appearing.” More than anything,
it is this increasing incomprehensibility of the present era - the
fundamental experience of the modern age - that Michael Goller is
endeavouring to confront through his artistic process.
Thomas Bauer-Friedrich, Director of the
Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale), 2014